Advent, Advent, ein Lichtlein brennt...
Ach ja, ein kleines Lichtlein, das es – seien wir doch mal ehrlich - nicht wirklich schafft die Finsternis zu erhellen. Man braucht doch nur die Nachrichten anzusehen, um zu der Überzeugung zu gelangen, dass wir in wahrhaft finsteren Zeiten leben. Kriege, Konflikte, Pandemie, Inflation, Naturkatastrophen – eine Krise jagt die nächste. Es wird gefühlt immer schlimmer und trostloser. Was kann ein kleines Lichtlein da verändern? Wo bleibt der Silberstreif am Horizont?
Und doch… Ich schaue in die Kerzenflamme. Das Dunkle um mich herum tritt zurück, und ich finde in die Stille. Ich spüre, wie die kleine Flamme Vorfreude in mir weckt. Ich weiß: in den Wochen des Advents werden weitere Lichter hinzukommen, und es wird immer heller werden, bis schließlich Weihnachten aufstrahlt.
Ich vergleiche mich mit der kleinen Kerzenflamme. Was kann ich kleines Licht ausrichten in dieser dunklen Welt der kleinen und großen Tragödien? Nicht viel, aber wenn ich meine Augen an die Dunkelheit gewöhne, sehe ich, dass an vielen Orten noch weitere kleine Lichter brennen, wo Menschen auf die Kraft ihrer Ideen vertrauen. Da sind viele Menschen, die für eine Idee brennen und sich von der Dunkelheit nicht entmutigen lassen. Und ich frage mich: Wofür brenne ich? Ist da eine kleine Flamme, die ich nähren und wachsen lassen kann?
Unsere Adventsimpulse in diesem Jahr haben als roten Faden das Feuer. Feuer fasziniert. Feuer ist schön und schrecklich zugleich. Es leuchtet und wärmt, aber wenn es außer Kontrolle gerät, hat es eine fürchterliche Zerstörungskraft. Feuer ist Energie. Eine Flamme lässt sich weitergeben, aber auch ersticken. Gehen wir sorgsam damit um. Feuer hat viele Facetten. Einige davon wollen wir in unseren Impulsen zum Advent aufgreifen.
Zum Schluss noch eine Ermutigung: Von dort, wo es abends am dunkelsten ist, kommt der neue Tag.
Für den Weg durch die Dunkelheit hindurch wünsche ich allen ein kleines Licht, dass den Weg beleuchtet.
(Hiltrud Bibo, AG Schöpfungsverantwortung)