Das Kolpingwerk der Diözese Limburg hat seinen Mitgliedern empfohlen, sich an einer Gedenkaktion zur Räumung des Konzentrationslagers Katzbach in Frankfurt zu beteiligen. Im März 1945 wurde das in den Adlerwerken errichtete Frankfurter Konzentrationslager Katzbach geräumt. 1616 Zwangsarbeiter traten einen grauenhaften Marsch oder Transport an. Die meisten starben.
Zum 77. Jahrestag, am 19. März 2022, soll des Ereignisses mit einer Menschenkette in Frankfurt entlang des Mainufers gedacht werden. 1616 Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden zwischen 14 und 16 Uhr selbst gemachte Schilder halten, die den Namen eines der Häftlinge tragen. Die Namen der Häftlinge sind bekannt und werden den Teilnehmenden zugeteilt.
Veranstalter ist der Verein LAGG (Leben und Arbeiten in Gallus und Griesheim). Nähere Informationen gibt es unter www.lagg-ev.de.
Am 22. August1944 wurde im Frankfurter Gallus, auf dem Gelände der Adlerwerke ein Konzentrationslager mit dem Decknamen „Katzbach“ in Betrieb genommen. Die Adlerwerke waren im Nationalsozialismus ein Rüstungsbetrieb. Sie wurden von der SS mit KZ-Häftlingen für die Produktion versorgt. Die meisten Häftlinge wurden bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstand festgenommen und in das KZ „Katzbach“ verschleppt. Weitere Häftlinge kamen aus der damaligen Sowjetunion und anderen Nationen, darunter auch jüdische Menschen. 1616 Zwangsarbeiter erlitten hier eine unbeschreibliche Hölle. Nur wenige von ihnen überlebten.